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Heu­te wol­len wir uns mit dem The­ma sexu­el­le Ori­en­tie­rung befas­sen. Sie den­ken, das ist doch sowie­so alles klar? Na, dann las­sen Sie sich überraschen:

Bei der sexu­el­len Ori­en­tie­rung geht es dar­um, zu wem man sich emo­tio­nal und sexu­ell hin­ge­zo­gen fühlt. Die­se Nei­gun­gen sind von Mensch zu Mensch ver­schie­den. Sexua­li­tät ist so viel­fäl­tig und divers wie die Mensch­heit selbst. Um die­sen viel­fäl­ti­gen Lebens- und Lie­bes­for­men auch einen Namen geben zu kön­nen, sind in den letz­ten Jah­ren vie­le neue Begrif­fe ent­stan­den. Vie­le davon wer­den Sie ken­nen, viel­leicht ist aber auch etwas Neu­es für Sie dabei.

Zunächst ist es noch ein­fach. Hete­ro­se­xua­li­tät meint: Mann liebt Frau und umge­kehrt. Homo­se­xu­ell ist man, wenn man sich vom sel­ben Geschlecht ange­zo­gen fühlt, wel­ches man selbst hat – also Mann liebt Mann oder Frau liebt Frau.

Ein wei­te­rer Begriff ist auch noch land­läu­fig bekannt: Bise­xua­li­tät. Da sich die sexu­el­le Ori­en­tie­rung manch­mal gar nicht an ein Geschlecht knüpft, kann sich jemand zu Mann und Frau glei­cher­ma­ßen hin­ge­zo­gen fühlen.

Es gibt auch Men­schen, wel­che kaum oder gar kei­ne sexu­el­le Anzie­hung zu ande­ren Men­schen ver­spü­ren. Natür­lich kön­nen sie sich trotz­dem bis über bei­de Ohren ver­lie­ben und eine glück­li­che Part­ner­schaft leben – jedoch ohne Sex zu haben. Dies nennt man Ase­xua­li­tät.

Kom­men wir nun zu Begriff­lich­kei­ten, die viel­leicht noch nicht Ein­gang in unse­ren all­täg­li­chen Sprach­ge­brauch gefun­den haben:

Grey-Ase­xua­li­tät
Eine Abstu­fung zur Ase­xua­li­tät ist die Grey-Ase­xua­li­tät. So defi­nie­ren sich Men­schen, wel­che sich nur gele­gent­lich sexu­ell zu ande­ren Per­so­nen hin­ge­zo­gen füh­len. Wei­ters kön­nen sich Per­so­nen als grey-sexu­ell bezeich­nen, wel­che ihrem*ihrer Parnter*in zulie­be Sex haben. Auch Men­schen, die für sich beschlie­ßen, ihre sexu­el­le Lust aus irgend­wel­chen Grün­den nicht prak­tisch aus­le­ben zu wol­len, fal­len unter Grey-Sexualität.

Omni- oder Pan­se­xua­li­tät
Mann, Frau, trans* – ganz egal, offen sein für alle. Das nennt sich dann omni- oder pan­se­xu­ell. Als attrak­tiv wer­den geschlechts­un­ab­hän­gi­ge Fak­to­ren gezählt, also Cha­rak­ter, Per­sön­lich­keit oder schlicht­weg die Ausstrahlung.

Poly­se­xua­li­tät
Ähn­lich wie pan­se­xu­el­le Men­schen füh­len sich poly­se­xu­el­le Per­so­nen zu meh­re­ren Geschlech­tern hin­ge­zo­gen. Der Unter­schied besteht dar­in, dass poly­se­xu­el­le Men­schen jedoch nicht alle die­ser Sexua­li­tä­ten begeh­ren, son­dern nur eini­ge davon.

And­ro­se­xua­li­tät
Wer and­ro­se­xu­ell ist, fühlt sich zu Män­nern oder Männ­lich­keit hin­ge­zo­gen. Jedoch darf dies nicht mit Homo­se­xua­li­tät ver­wech­selt wer­den. Das Geschlecht der Per­son, die and­ro­se­xu­ell ist, spielt näm­lich bei die­sem Begriff kei­ne Rol­le. And­ro­se­xu­el­le Per­so­nen kön­nen Män­ner sein, aber auch Frau­en, inter und trans* Menschen.

Gyno­se­xua­li­tät
Wer gyno­se­xu­ell ist, fühlt sich zu Frau­en oder Weib­lich­keit hin­ge­zo­gen. Es ist also das Gegen­teil von And­ro­se­xua­li­tät. Das Geschlecht der Per­son, die gyno­se­xu­ell ist, spielt wie­der­um kei­ne Rol­le. Gyno­se­xu­el­le Per­so­nen kön­nen Frau­en sein, aber auch Män­ner, inter und trans* Menschen.

Auto­se­xua­li­tät
Dann gibt es noch Men­schen, die sich bevor­zugt zu sich selbst hin­ge­zo­gen füh­len. Die­se bezeich­net man als autosexuell.

Demi­se­xua­li­tät
Wenn Men­schen nur dann imstan­de sind, sexu­el­le Erre­gung zu ver­spü­ren, wenn zwi­schen ihnen und einer ande­ren Per­son eine sehr star­ke emo­tio­na­le Bin­dung besteht, sind dies demi­se­xu­el­le Menschen.

Sko­lio­se­xua­li­tät
Wer sich zu Men­schen hin­ge­zo­gen fühlt, wel­che sich nicht in das binä­re (also in das zwei­tei­li­ge) Sys­tem aus Mann und Frau ein­ord­nen wol­len, defi­niert sich als sko­lio­se­xu­ell. Uner­heb­lich dabei sind die Geni­ta­li­en und das bei der Geburt zuge­wie­se­ne Geschlecht.

Sie sehen – Sexua­li­tät ist ein span­nen­des und viel­fäl­ti­ges The­men­feld. Im nächs­ten Arti­kel unse­rer Blog­rei­he Que­er wer­den wir uns mit den zahl­rei­chen Mög­lich­kei­ten an Bezie­hungs­for­men beschäf­ti­gen. Sei­en Sie wie­der dabei – es lohnt sich!


AUTORIN
Pro­jekt­lei­tung Sexualpädagogik
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