Die Sommerferien sind eine lange schulfreie Zeit voller Möglichkeiten. Für Kinder bedeuten sie Freiheit, Freizeit und neue Erfahrungen. Für Eltern ist es oft eine Herausforderung, diese Wochen sinnvoll zu begleiten.
Gerade in diesem Zeitraum können Eltern viel für die Suchtprävention tun, indem sie gezielt die Lebenskompetenzen ihrer Kinder fördern.
Was sind Lebenskompetenzen – und warum schützen sie vor Abhängigkeit?
Lebenskompetenzen sind Fähigkeiten, die uns Menschen stärken, um gut mit den Anforderungen und Herausforderungen ihrer Umwelt zurecht zu kommen.
Lebenskompetenzen können Kindern und Jugendlichen helfen, Risiken besser einzuschätzen, Konflikte zu lösen und ein gesundes, selbstbestimmtes Leben zu führen – und spielen deshalb eine tragende Rolle für die Suchtprävention.
Lebenskompetenzen (WHO, 1997)- Entscheidungsfähigkeit
- Problemlösefähigkeit
- Kritisches Denken
- Kreatives Denken
- Selbstwahrnehmung (inkl. Selbstwertgefühl)
- Emotionsregulation
- Kommunikationsfähigkeit
- Emapthie
- Beziehungs- und Konfliktfähigkeit
Wege, wie Eltern in der Ferienzeit Lebenskompetenzen fördern können
- Den Alltag als Lernfeld nutzen
Kinder können bei der Urlaubsplanung mitentscheiden, selbst einkaufen oder kleine Projekte übernehmen. Verantwortung stärkt ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstständigkeit – das hilft auch, Gruppendruck besser zu widerstehen. - Sinnvolle Ferienangebote wählen
Feriencamps, Sportwochen oder kreative Projekte stärken Fähigkeiten wie Frustrationstoleranz, Teamfähigkeit und Selbstwirksamkeit. Studien zeigen, dass solche Angebote Jugendlichen helfen, gesunde Verhaltensweisen zu entwickeln. - Onlineinformationen nutzen
Die schulfreie Zeit kann eine gute Gelegenheit bieten, um sich mit verschiedenen Themen auseinanderzusetzen, die sonst auf der Strecke bleiben. Feel-ok.at bietet zum Beispiel eine Vielzahl von Informationen und Ressourcen zu verschiedenen Themen, die für Jugendliche, Eltern und Fachpersonen relevant sind - Langeweile zulassen – aber gestalten
Kinder müssen nicht ständig beschäftigt werden. Aber sie brauchen Impulse. Auch ein scheinbar langweiliger Nachmittag kann Kreativität und Eigeninitiative fördern – wichtige Lebenskompetenzen, die vor Sucht schützen.
Suchtprävention beginnt nicht erst mit der ersten Zigarette oder dem ersten Glas Alkohol. Sie fängt an mit einem gesunden Selbstwertgefühl, mit der Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen – und mit der Unterstützung durch aufmerksame und zugewandte Eltern. Die schulfreie Zeit bietet dafür den idealen Raum.

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Literatur zum Nachlesen
Botvin, G.J., Griffin, K.W. Life Skills Training: Empirical Findings and Future Directions. The Journal of Primary Prevention 25, 211–232 (2004). https://doi.org/10.1023/B:JOPP.0000042391.58573.5b
Pott, E., & Schmid, K. (2002). Suchtprävention durch Förderung von Lebenskompetenzen. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
World Health Organization (WHO). (1997). Life Skills Education for Children and Adolescents in Schools. WHO. https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/63552/WHO_MNH_PSF_93.7A_Rev.2.pdf?sequence=1