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Der Schul­start ist nicht nur für Kin­der ein beson­de­rer Moment, son­dern auch für Eltern. Zwi­schen Vor­freu­de, Stolz und ein wenig Ner­vo­si­tät beginnt mit der Ein­schu­lung ein neu­er Lebens­ab­schnitt. Kin­dern und Eltern steht jetzt eine Pha­se vol­ler Orga­ni­sa­ti­on, Emo­ti­on und Her­aus­for­de­run­gen bevor. Damit die­ser Start gut gelingt, kön­nen Eltern eini­ges tun, um ihr Kind lie­be­voll zu beglei­ten. Beson­ders wich­tig sind hier Vor­be­rei­tung und ein wenig Gelassenheit.

Gleich­zei­tig bie­tet die Ein­schu­lung eine wert­vol­le Gele­gen­heit, Kin­der in ihren Lebens­kom­pe­ten­zen zu stär­ken. Das sind jene Fähig­kei­ten, die ihnen hel­fen, Her­aus­for­de­run­gen zu meis­tern und gut und acht­sam mit sich selbst und ande­ren umzu­ge­hen. Ein bewuss­ter Umgang mit die­sen Kom­pe­ten­zen för­dert nicht nur den schu­li­schen Erfolg, son­dern legt auch einen wich­ti­gen Grund­stein für die psy­chi­sche Gesundheit.

Orga­ni­sa­ti­on ist das A und O

 Ein gut struk­tu­rier­ter Start kann den All­tag für Erstklässler*innen enorm erleich­tern und hilft dabei Ängs­te zu neh­men und Vor­freu­de zu wecken. Hier ein paar Tipps:

  • Mate­ria­li­en besor­gen: Besor­gen Sie die benö­tig­ten Schul­ma­te­ria­li­en früh­zei­tig und nicht erst kurz vor dem Schul­start. So kön­nen Sie sicher­stel­len, dass bis zum gro­ßen Tag auch alle Ein­käu­fe abge­schlos­sen sind. Vie­le Schu­len stel­len Lis­ten zur Ver­fü­gung, die­se kön­nen als Check­lis­te ver­wen­det wer­den. Las­sen Sie Ihr Kind beim Ein­kauf mit­ent­schei­den. Das stärkt das Selbst­be­wusst­sein und macht Freude.
  • Schul­weg üben: Beson­ders für Erstklässler*innen ist es wich­tig den Schul­weg vor­her ken­nen­zu­ler­nen. Gehen Sie den Weg zur Schu­le mit Ihrem Kind gemein­sam mehr­mals ab. Erklä­ren Sie Ihrem Kind die Ver­kehrs­re­geln in kind­ge­rech­ter Spra­che und ach­ten Sie dar­auf, dass Ihr Kind sich am Weg sicher fühlt. Auch die Aus­wahl des rich­ti­gen Weges kann dabei hel­fen. Dabei muss nicht unbe­dingt der kür­zes­te Weg der bes­te Weg sein. Wäh­len Sie den sichers­ten Weg, im bes­ten Fall gibt es auf dem Weg Zebra­strei­fen, Ampeln und die Stra­ße ist gut einsehbar.
  • Tages­ab­lauf pla­nen: Legen Sie gemein­sam mit Ihrem Kind fes­te Zei­ten für Auf­ste­hen, Haus­auf­ga­ben und Frei­zeit fest. Das schafft Sicher­heit und Rou­ti­ne. Ein sanf­ter Über­gang zu fes­ten Schla­fens- und Auf­steh­zei­ten kann auch schon ein paar Wochen vor Schul­be­ginn sinn­voll sein.

Neue Lebens­ab­schnit­te brau­chen emo­tio­na­le Begleitung

Der Schul­start ist für Kin­der ein gro­ßer Schritt, der mit vie­len Gefüh­len ver­bun­den ist. Häu­fig ste­hen hier Unsi­cher­hei­ten im Vor­der­grund. Eltern kön­nen hier viel Halt und Sicher­heit geben. Eine emo­tio­na­le Beglei­tung ist in die­ser Pha­se für Kin­der sehr wich­tig. Die­se kann so gelingen:

  • Gesprä­che über die neu­en Her­aus­for­de­run­gen: Spre­chen Sie mit Ihrem Kind über sei­ne Erwar­tun­gen, Ängs­te und Wün­sche. Fra­gen Sie ihr Kind, wie es sich fühlt. Zei­gen Sie Ver­ständ­nis und Zuver­sicht und schen­ken Sie auch den klei­nen Sor­gen Beach­tung. Machen Sie Ihrem Kind Mut und erzäh­len Sie von Ihren eige­nen schö­nen Schul­er­leb­nis­sen oder lesen Sie gemein­sam Bücher über den Schul­an­fang (z.B: „Das klei­ne Wir in der 1. Klas­se“ von Danie­la Kunkel).
  • Geduld haben: Die Umstel­lung auf den Schul­all­tag kann anstren­gend sein – für Sie und Ihr Kind. Geben Sie sich und Ihrem Kind Zeit sich einzugewöhnen.
  • Lob und Ermu­ti­gung: Auch klei­ne Erfol­ge ver­die­nen Aner­ken­nung. Stär­ken Sie das Selbst­ver­trau­en Ihres Kin­des, indem Sie auch die klei­nen posi­ti­ven Ereig­nis­se hervorheben.
  • Los­las­sen: Ver­trau­en Sie dar­auf, dass Ihr Kind den neu­en All­tag meis­tern wird – auch wenn es Ihnen schwerfällt.
  • Erin­ne­run­gen an den gro­ßen Tag fest­hal­ten: Die Ein­schu­lung ist ein Fest­tag und für jedes Kind etwas Beson­de­res, hal­ten Sie die­sen Tag mit Fotos fest und fei­ern Sie bei einem gemein­sa­men Essen mit Fami­lie oder Freund*innen.

Eltern sind auch hier Vorbilder

Kin­der ori­en­tie­ren sich stark an der Hal­tung ihrer Eltern. Wenn Sie Gelas­sen­heit aus­strah­len, ruhig und posi­tiv blei­ben, dann über­trägt sich das auf Ihr Kind. Zei­gen Sie Inter­es­se, indem Sie nach dem Schul­all­tag fra­gen, ohne zu drän­gen. Dabei geht es nicht um Kon­trol­le, son­dern um die Teil­ha­be an der neu­en Lebens­rea­li­tät Ihres Kindes.

Auch die Koope­ra­ti­on mit der Schu­le ist wich­tig. Eine gute Zusam­men­ar­beit mit Pädagog*Innen und ande­ren Eltern erleich­tert vie­les. Nut­zen Sie Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen und Mit­tei­lun­gen aktiv.

Prak­ti­sche Tipps für den Alltag

Nach dem gro­ßen Tag folgt der All­tag und auch der will gut beglei­tet sein:

  • Früh­stück vor­be­rei­ten: Ein gesun­des Früh­stück gibt Ener­gie für den Tag. Auch ein Pau­sen­s­nack für die Schu­le soll­te nicht fehlen.
  • Schul­ta­sche packen: Die Schul­ta­sche wird am bes­ten am Abend gemein­sam gepackt. So ver­hin­dert man Stress und der Mor­gen star­tet entspannter.
  • Medi­en­zei­ten regeln: Kla­re Abspra­chen zu Han­dy, Tablet und Co. hel­fen dabei, Ablen­kun­gen zu ver­mei­den. Am bes­ten wer­den die Aben­de bild­schirm­frei gestal­tet, was einen guten, erhol­sa­men Schlaf unterstützt.
  • Ver­läss­li­che Rou­ti­nen: Fes­te Zei­ten für Haus­auf­ga­ben, Spiel und Schla­fens­zei­ten geben Struk­tur und damit auch Sicherheit.

Fazit

Der Schul­start ist ein bedeu­ten­der Schritt für Kin­der und Eltern. Mit lie­be­vol­ler Beglei­tung, Geduld und einem offe­nen Ohr wird der ers­te Schul­tag zu einem schö­nen Erleb­nis, das lan­ge in Erin­ne­rung bleibt. Wich­tig ist immer dar­an zu den­ken: Kein Kind muss per­fekt sein – es darf ler­nen, wach­sen und Feh­ler machen. Genau wie Eltern auch.


AUTORIN
Pro­jekt­lei­tung Suchtprävention
02742 – 31440 DW 24