shilouetten einer Mutter, die ihr Kind in den Himmel hält. Der Hintergrund ist rot und es sind Herzen in Orangetönen im Hintergrund sichtbar

Wie Sie es schaffen!

Wenn Sie gera­de schwan­ger sind oder es wer­den wol­len, wenn Sie stil­len oder ein klei­nes Kind haben und sich Gedan­ken über das Rau­chen oder ähn­li­che Pro­duk­te machen, dann ist die­ser Blog­bei­trag für Sie. Es ist bekannt, dass Rau­chen und Damp­fen gesund­heit­li­che Risi­ken mit sich brin­gen. Der Weg des Auf­hö­rens kann her­aus­for­dernd sein, aber er lohnt sich – nicht nur für Ihre eige­ne Gesund­heit, son­dern auch für das Wohl Ihres Kin­des. Viel­leicht möch­ten Sie gemein­sam mit ande­ren Fami­li­en­mit­glie­dern neue, gesun­de Gewohn­hei­ten ent­wi­ckeln. Wir bie­ten Ihnen wert­vol­le Infor­ma­tio­nen und Unter­stüt­zung, egal wo Sie sich auf Ihrem Weg befinden.

Die Zeit der Schwan­ger­schaft und Still­zeit ist eine beson­ders sen­si­ble und prä­gen­de. Nicht nur der Kör­per stellt sich um, son­dern das gesam­te Leben – für die Mut­ter und alle wei­te­ren Fami­li­en­mit­glie­der. Vie­le Fra­gen und Unge­wiss­hei­ten tun sich auf. Beson­ders Heb­am­men kön­nen in die­ser Pha­se eine wert­vol­le Beglei­tung sein. Even­tu­ell sind Sie durch Ihre per­sön­li­che Heb­am­me auf unse­re Sei­te gesto­ßen oder hal­ten auch eines unse­rer ent­spre­chen­den Goo­dies in Hän­den, das Sie bei Ihrem Weg in die Niko­tin­frei­heit unter­stüt­zen und moti­vie­ren soll. Anläss­lich des Weltnichtraucher*innen-Tags 2025 haben wir mit die­ser Berufs­grup­pe der Heb­am­men koope­riert und vie­le Infor­ma­tio­nen zu den diver­sen Pro­duk­ten und zu Auf­hör­op­tio­nen gege­ben, damit Ihre Heb­am­me Sie best­mög­lich auf Ihrem Weg beglei­ten kann. Zur Nach­le­se haben wir die rele­van­tes­ten Details zusammengefasst.

War­um die Niko­tin­frei­heit so wich­tig ist…

Womög­lich haben Sie sich bereits ers­te Gedan­ken gemacht oder gar kon­kre­te Stra­te­gien zum The­ma Auf­hö­ren über­legt. Ein wich­ti­ger Schritt, zu dem wir Ihnen bereits jetzt schon gra­tu­lie­ren dür­fen. Als Konsument*in, aber auch als Aufhörwillige*r sind Sie nicht allein. Über ein Vier­tel der Österreicher*innen kon­su­miert täg­lich bis gele­gent­lich ein oder meh­re­re Niko­tin­pro­duk­te[1], die Hälf­te die­ser Men­schen denkt über das Auf­hö­ren nach[2]. Die Palet­te an den diver­sen Erzeug­nis­sen wird seit Jah­ren immer grö­ßer, die als „gesün­der“ bewor­ben wer­den. Viel­leicht haben auch Sie sich von dem Wunsch nach dem „gesün­de­ren Rau­chen“ bereits antrei­ben las­sen, und sind auf ein alter­na­ti­ves Niko­tin­pro­dukt umge­stie­gen. Doch las­sen Sie sich von der Ver­mark­tung nicht in die Irre füh­ren. Kei­nes der Ange­bo­te ist gesund. Im Fal­le eines Kin­der­wun­sches, einer Schwan­ger­schaft oder in der Still­zeit, ist es beson­ders wich­tig, weder zu rau­chen noch ein ande­res Niko­tin­pro­dukt einzunehmen.

Rau­chen, Damp­fen und Co.

Dass her­kömm­li­cher Tabak­kon­sum schäd­lich ist, ist all­ge­mein bekannt. Organ­schä­di­gun­gen, Atem­wegs- sowie Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen, Schlag­an­fäl­le und wei­te­re Beein­träch­ti­gun­gen – all das wäre ver­meid­bar[3]. Aber auch von neu­en Pro­duk­ten wie E‑Zigaretten, also Vapes und Co. weiß man, dass dar­in etli­che toxi­sche und wei­te­re gesund­heits­ge­fähr­den­de Sub­stan­zen ent­hal­ten sind. Wel­che lang­fris­ti­gen Effek­te der Kon­sum auf die Gesund­heit im Detail hat, muss jedoch noch wei­ter erforscht wer­den[4]. Es muss davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass alle Niko­tin­pro­duk­te eine Gesund­heits­ge­fähr­dung, spe­zi­ell für Schwan­ge­re, darstellen.

Beson­der­hei­ten in der Schwangerschaft…

Wel­chen Ein­fluss das her­kömm­li­che Rau­chen auf das unge­bo­re­ne Kind in der Schwan­ger­schaft und das gestill­te Kind hat, ist belegt. Nicht nur kann es zu Schwan­ger­schafts- und Geburts­kom­pli­ka­tio­nen (Fehl­ge­bur­ten und auch zu plötz­li­chem Kinds­tod) kom­men, son­dern hat die Auf­nah­me von Niko­tin und der diver­sen gesund­heits­ge­fähr­den­den Sub­stan­zen auch einen nega­ti­ven Ein­fluss auf das gesun­de Her­an­rei­fen des Kin­des im Mut­ter­leib[5]. Diver­se psy­chi­sche und kör­per­li­che Erkran­kun­gen – von ver­rin­ger­ter Lun­gen­funk­ti­on bis hin zu Gesichts­spal­ten sowie Ent­wick­lungs­ver­zö­ge­run­gen des Kin­des – sind mög­lich[6]. Schad­stof­fe wie Niko­tin und Koh­len­mon­oxid hem­men die Sau­er­stoff- und Nähr­stoff­ver­sor­gung des unge­bo­re­nen Kin­des, was Wachs­tums- und Rei­fungs­pro­zes­se beeinträchtigt.

Auch wenn neu­ar­ti­ge Pro­duk­te teil­wei­se kei­nen Tabak ent­hal­ten, so ent­hal­ten sie vor allem Niko­tin (neben den wei­te­ren gesund­heits­ge­fähr­den­den Sub­stan­zen). Niko­tin ist ein Ner­ven­gift und hoch­gra­dig abhän­gig machend. Obwohl ein Teil durch die Mut­ter ent­gif­tet wird, gelangt ein Rest in den Fötus und sam­melt sich im Frucht­was­ser an. Somit ist es mög­lich, dass die Niko­tin­kon­zen­tra­ti­on im Fötus sogar höher ist als im Blut­kreis­lauf der Mutter.

Die Vor­tei­le eines Kon­sum­stopps für die Gesund­heit von Mut­ter und Kind über­wie­gen ein­deu­tig unan­ge­neh­men Ent­zugs­er­schei­nun­gen, da die­se von begrenz­ter Dau­er sind und mit ein paar hilf­rei­chen Stra­te­gien über­wun­den wer­den können!

…und Still­zeit

Wenn Sie stil­len kön­nen und wol­len, so kön­nen Sie Ihr Kind mit Mut­ter­milch ide­al mit lebens­wich­ti­gen Nähr­stof­fen ver­sor­gen. Nicht nur Ihr Kind pro­fi­tiert davon, son­dern auch Sie. Neben vie­len Vor­tei­len für Ihre Gesund­heit sowie auch die Ihres Kin­des, schafft Stil­len Bin­dung und wirkt als natür­li­ches Beru­hi­gungs­mit­tel. Rau­chen und ande­re For­men der Niko­tin­auf­nah­me stö­ren die­sen Pro­zess. Schad­stof­fe rei­chern sich in der Mut­ter­milch an und über­tra­gen sich auf das gestill­te Kind. Aber auch bei der Mut­ter erschöp­fen sich Ener­gie­re­ser­ven schnel­ler und die Milch­men­ge redu­ziert sich[6]. Wenn Sie es bis zu die­ser Lebens­pha­se niko­tin­frei geschafft haben, dann hal­ten Sie wei­ter durch und gön­nen Sie sich und Ihrem Kind die­se beson­de­re Zeit der Nähe!

Holen Sie wich­ti­ge Bezugs­per­so­nen mit ins Boot!

Die Niko­tin­frei­heit hat nicht nur Vor­tei­le für Sie und Ihr Kind, son­dern auch für die Fami­lie und Ange­hö­ri­ge all­ge­mein! Wenn im Haus wei­ter geraucht wird, hat der Pas­siv­rauch eine schäd­li­che Aus­wir­kung, beson­ders auf Ihr Kind. Unter Pas­siv­rauch ver­steht man die Auf­nah­me von Rauch aus der Raum­luft – dar­un­ter auch jenem von Tabak­er­hit­zern sowie dem „Dampf“ der E‑Zigaretten. Aus die­sem Grund gel­ten für die­se Erzeug­nis­se die­sel­ben gesetz­li­chen Ver­bo­te wie für her­kömm­li­che Ziga­ret­ten. Auch in Räu­men, in denen ohne Anwe­sen­heit ande­rer geraucht wird, konn­ten Tabak­fein­staub­par­ti­kel an Wän­den, Tep­pi­chen und Möbeln nach­ge­wie­sen wer­den, die wie­der an die Raum­luft abge­ge­ben wer­den. Somit bie­ten nur sol­che Räum­lich­kei­ten Schutz vor den schäd­li­chen Aus­wir­kun­gen des Pas­siv­rauchs, in denen tat­säch­lich nicht geraucht wird[6]. Vor­sicht auch vor Abla­ge­run­gen an Klei­dungs­stü­cken, selbst wenn Sie zum Kon­sum vor die Türe gehen. Die­se kön­nen auf das Kind über­tra­gen wer­den, wenn Sie es danach wie­der in Hän­den halten.

Holen Sie sich Moti­va­ti­on und Unter­stüt­zung aus Ihrem Umfeld. Jetzt ist die bes­te Gele­gen­heit auf Niko­tin­frei­heit umzusteigen!

Was Sie tun kön­nen, um niko­tin­frei zu wer­den oder zu blei­ben:
Ihre per­sön­li­che Ablenkungs-Strategie

Kla­re Regeln und Struk­tu­ren geben Halt, vor allem, wenn sie für alle im gemein­sa­men Haus­halt gel­ten. Legen Sie die­se gemein­sam fest! Wich­tig und unter­stüt­zend ist ein niko­tin­frei­es Zuhau­se. So wäre es bei­spiels­wei­se rat­sam, dass inner­halb der eige­nen Wän­de nicht geraucht und kein ande­res Niko­tin­pro­dukt kon­su­miert wird. Das gilt auch für Besucher*innen.

Statt Ritua­len nach­zu­ge­hen, die an den Kon­sum geknüpft waren, fin­den Sie neue! Beson­ders gut eig­nen sich Akti­vi­tä­ten an Orten, an denen ein Kon­sum­ver­bot gilt, wie bei­spiels­wei­se ein Muse­um. Eben­so kön­nen Spa­zier­gän­ge an der fri­schen Luft die „Rauch­pau­se“ ablö­sen. Packen Sie ihr Kind in den Kin­der­wa­gen oder in die Tra­ge und los geht’s.

Bege­ben Sie sich auf die Suche nach Ihren fest­ge­fah­re­nen Ver­hal­tens­mus­tern und über­le­gen Sie pas­sen­de Alter­na­ti­ven. Beschäf­ti­gen Sie sich ger­ne krea­tiv? Dann legen Sie sich doch Stif­te, Papier und Co. zurecht.

Las­sen Sie bes­ten­falls alle Uten­si­li­en, die Sie an den Niko­tin­kon­sum erin­nern, verschwinden.

Über­le­gen Sie sich Ablen­kun­gen, wenn das Ver­lan­gen nach einem Niko­tin­pro­dukt auf­kommt. Gesun­de Snacks oder Gerü­che wie Zitro­ne und Rose kön­nen hier Abhil­fe schaf­fen. Vor­sicht aber vor weih­nacht­li­chen Gerü­chen wie Zimt oder Kar­da­mom bei Schwan­ge­ren, da die­se wehen­för­dernd sein kön­nen. Den­ken Sie an Zei­ten, in denen Sie nicht zur Ziga­ret­te und Co. gegrif­fen haben – was hat Ihnen hier geholfen?

Bewe­gung hilft, hebt die Stim­mung und lenkt ab.

Beloh­nen Sie sich, wenn Sie wie­der eine Etap­pe niko­tin­frei geschafft haben und legen Sie sich das erspar­te Geld zur Sei­te – womög­lich als Inves­ti­ti­on in süße Baby­klei­dung? Eine App kann Ihnen einen Über­blick zu Ihrem Erfolg und Erspar­ten ermöglichen.

Hilft Ihnen das Gespräch mit einer wich­ti­gen Bezugs­per­son? Fra­gen Sie nach, ob die­se Sie auf Ihrem Weg beglei­ten könn­te. Auch das enga­gier­te Team des Rauch­frei Tele­fons unter 0800 810 013 steht Ihnen in die­sem Pro­zess anonym, kos­ten­los und pro­fes­sio­nell zur Seite.

Wenn Sie ger­ne mehr Infor­ma­tio­nen hät­ten, ist neben dem Rauch­frei Tele­fon auch die Öster­rei­chi­sche Gesund­heits­kas­se, die mehr­mals pro Jahr   anbie­tet, eine hilf­rei­che Partnerin.

Fin­den Sie Sprü­che oder Aus­sa­gen, die Sie moti­vie­ren. Wel­cher Anlass könn­te schö­ner und bedeu­ten­der sein als die Geburt eines Kin­des! Gehen Sie mit gutem Vor­bild vor­an, Sie schaf­fen das!


AUTORIN

Pro­jekt­lei­tung Suchtprävention


Quel­len:

[1] Anzen­ber­ger, J., Akar­tu­na, D., Busch, M., Klein, C., Schmut­te­rer, I., Schwarz, T., & Stri­zek, J. (2023). Epi­de­mio­lo­gie­be­richt Sucht 2023—Illegale Dro­gen, Alko­hol und Tabak. Gesund­heit Öster­reich GmbH.

[2] Stri­zek, J., Busch, M., Puhm, A. & Schwarz, T. (2023). Reprä­sen­ta­tiv­erhe­bung zu Kon­sum‐ und Ver­hal­tens­wei­sen mit Sucht­po­ten­zi­al: Aus­wer­tun­gen der drit­ten Erhe­bungs­wel­le. Gesund­heit Öster­reich GmbH.

[3] Deut­sches Krebs­for­schungs­zen­trum. (Hrsg.). (2008). Gesund­heits­schä­den durch Rau­chen und Pas­siv­rau­chen. Zugriff am 11.04.2025: https://www.dkfz.de/fileadmin/user_upload/Krebspraevention/Download/pdf/FzR/FzR_2008_Gesundheitsschaeden-durch-Rauchen-und-Passivrauchen.pdf

[4] Deut­sches Krebs­for­schungs­zen­trum. (Hrsg.). (2023). Risi­ken von E‑Zigaretten und Tabak­er­hit­zern. Zugriff am 14.01.2025: https://www.dkfz.de/de/krebspraevention/Downloads/pdf/Buecher_und_Berichte/2023_Risiken-von-E-Zigaretten-und-Tabakerhitzern.pdf

[5] Arbeits­ge­mein­schaft der Wis­sen­schaft­li­chen Medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten (AWMF). (2021, 1. Jän­ner). S3-Leit­li­nie “ Rau­chen und      Tabak­ab­hän­gig­keit: Scree­ning, Dia­gnos­tik und Behand­lung” Lang­ver­si­on. AWMF Online. Zugriff am 14.01.2025: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/076–006.html

[6] Deut­sches Krebs­for­schungs­zen­trum. (Hrsg.). (2010). Schutz der Fami­lie vor Tabak­rauch. Zugriff am 11.04.2025:  https://www.dkfz.de/fileadmin/user_upload/Krebspraevention/Download/pdf/RR/RR_2010_Bd14_Schutz-der-Familie-vor-Tabakrauch.pdf