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Sexu­el­le Bil­dung als Bestand­teil von Prävention
Wäh­rend sexu­el­le Bil­dung für sich allei­ne ste­hen kann, kommt Prä­ven­ti­ons­ar­beit ohne Sexu­al­päd­ago­gik nicht aus. Eine prä­ven­ti­ve Wir­kung wird vor allem auf struk­tu­rel­ler Ebe­ne erzielt. Nicht das Ver­hal­ten von Kin­dern und Jugend­li­chen zu ändern ist Auf­ga­be von Prä­ven­ti­ons­ar­beit, son­dern es ist Auf­ga­be von Erwach­se­nen, Bil­dungs­ein­rich­tun­gen und Poli­tik, sich damit aus­ein­an­der­zu­set­zen (Dirks u. a., 2012). Auf­grund des prä­ven­ti­ven Cha­rak­ters trägt Sexu­al­päd­ago­gik zu einer Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät, der Gesund­heit und des all­ge­mei­nen Wohl­be­fin­dens bei. Sie ist somit Bestand­teil einer all­ge­mei­nen Gesund­heits­för­de­rung (BZgA – Bun­des­zen­tra­le für gesund­heit­li­che Auf­klä­rung, 2011, S. 7).

Sexua­li­tät soll in ers­ter Linie nicht als mög­li­che Gefah­ren­quel­le, son­dern als posi­ti­ve und krea­ti­ve Lebens­kraft begrif­fen wer­den. Erst dann kön­nen Risi­ken ange­spro­chen und Prä­ven­ti­ons­bot­schaf­ten wirk­sam wer­den. Sexu­al­päd­ago­gik muss die Span­nung zwi­schen Risi­ko und Schutz erken­nen und aus­hal­ten. Jugend­li­che sol­len ihre Erfah­run­gen, Wün­sche und Bedürf­nis­se ken­nen­ler­nen und erfah­ren, damit Sexua­li­tät natür­li­cher Teil ihres Lebens wird. Wenn Jugend­li­che Kom­pe­ten­zen erlernt haben – wie einen posi­ti­ven Zugang zum eige­nen Kör­per, rich­ti­ges Benen­nen der Geschlechts­or­ga­ne, sta­bi­le Bezie­hun­gen etc. – tref­fen sie eher gute Ent­schei­dun­gen für sich und ande­re. Das erhöht ihr Selbst­wert­ge­fühl und schützt sie vor sexu­el­ler Gewalt.

Prä­ven­ti­ons­pro­gram­me, die haupt­säch­lich an Mäd­chen und Bur­schen gerich­tet sind und ihnen die Ver­ant­wor­tung für Prä­ven­ti­on, Auf­de­ckung und Been­di­gung der sexu­el­len Gewalt über­tra­gen, wer­den heu­te zu Recht kri­ti­siert. Auch ein noch so lau­tes „NEIN“, kann vom/von der Täter*in über­hört bzw. igno­riert wer­den. Damit wer­den Schuld­zu­wei­sun­gen erst recht auf die Betrof­fe­nen gerich­tet. Auch ein absol­vier­tes Prä­ven­ti­ons­pro­gramm ist kei­ne Garan­tie für eine erfolg­rei­che Schutz­maß­nah­me. Ein Netz­werk ist nötig, um die Betrof­fe­nen auf­zu­fan­gen und zu hal­ten (Dirks u. a., 2012; Ver­ein Selbst­laut, 2014).

Im Teil 3 des Arti­kels geht es um die Hand­lungs­schrit­te, die emp­foh­len wer­den, wenn ein Ver­dacht vorliegt.

Der voll­stän­di­ge Arti­kel ist im „Basis­wis­sen Sexu­al­päd­ago­gik – Ein­bli­cke in die beruf­li­chen Hand­lungs­fel­der der Sexu­al­päd­ago­gik“ (2018) nachzulesen.



AUTORIN

BZgA – Bun­des­zen­tra­le für gesund­heit­li­che Auf­klä­rung (Hrsg.). (2011). Stan­dards für die Sexu­al­auf­klä­rung in Euro­pa. Rah­men­kon­zept für poli­ti­sche Ent­schei­dungs­trä­ger, Bil­dungs­ein­rich­tug­nen, Gesund­heits­be­hör­den, Exper­tin­nen und Exper­ten. Abge­ru­fen von https://publikationen.sexualaufklaerung.de/cgi-sub/fetch.php?id=734

Dirks, T., Groh-Mers, T., Hum­mert, M., Kruck-Homann, M., Schmidt, R.-B., Sie­lert, U., … Wan­zeck-Sie­lert, C. (2012). Sexu­al­päd­ago­gik in beruf­li­chen Hand­lungs­fel­dern. (R.-B. Schmidt & U. Sie­lert, Hrsg.) (1. Aufl.). Köln: Bil­dungs­ver­lag EINS.

Ver­ein Selbst­laut (Hrsg.). (2014). Hand­lung Spiel & Räu­me. Leit­fa­den für Päd­ago­gin­nen und Päd­ago­gen zum prä­ven­ti­ven Han­deln gegen sexu­el­le Gewalt an Kin­dern und Jugend­li­chen. Abge­ru­fen von http://selbstlaut.org/wp-content/uploads/2016/11/SL_handlung_spiel_raeume_2014.pdf

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